Gute 2 Wochen war ich nun am Pazifik, auf “Westurlaub”, wie Moritz und ich das so schön formuliert haben, denn dort gibt es einige wunderbare Sachen, die man an der Costa manchmal vermisst, wie Pizza, gelber (billiger) Käse, McDonald, nur spanischsprechende Leute, hektisches Stadtleben.. Die Zeit bis zum Seminar haben wir u.a. genutzt um den Vulkan von Masaya zu besteigen, einen Toaster zu kaufen!! (DER Kauf des Jahres!!) und den Canyon von Somoto zu durchschwimmen...und einfach mal abzuschalten.
Das NicaNetz-Seminar begann dann am Samstag, in einem dafür gemieteten Haus 25 min nördlich von Managua -El Crucero, für den, der es auf der Karte nachschauen will- und endete am Dienstag mit einem Besuch in der deutschen Botschaft in Managua, wo wir mit Kartoffelsalat und Leberkääs verköstigt wurden und mit dem Stellvertreter des deutschen Botschafters Informationsaustausch über die Aufgaben etc der Botschaft, Entwicklungspolitik, betrieben. Kleine Deutschlandflaggen bekamen wir sogar auch noch geschenkt – für die EM? Die gemeinsame Zeit auf dem Seminar, das von zwei derzeitigen Freiwilligen hier organisiert wurde, verbrachten wir überwiegend mit Erfahrungsaustausch zu Arbeit (oder Nicht-Arbeit), Einsatzort und Leben; hatten Referenten vom DED (Deutschen EntwicklungsDienst) und von einer Frauenorganisation da; und genossen das Bier Nicaraguas –Flor de Caña (Rum)-. Das Seminar war eine super Sache, mal wieder unter den “Seinigen” zu sein und man hat festgestellt, dass man mit vielen Problemen nicht alleine dasteht, was z.B. die schleppend oder gar nicht laufende Arbeit angeht oder das Unverständnis über manche Lebensgewohnheiten; dazu gehört u.a. das die Prioritäten was materielle Dinge betrifft im Vergleich zu Deutschland total verschoben sind. Hier hat z.B. Fernseher und Handy vorrang vor einem soliden Haus mit vier Wänden, für mich schwer begreiflich.
Nach dem Treffen war ich noch kurz in San Juan del Sur, am Montag bin ich alleine zurück nach Puerto -Moritz erwartet einen Freund aus Deutschland in Managua- diesmal dauerte die Fahrt 22 Stunden. Der Bus war ohne Witz der aller älteste ganz Nicaraguas, andauernd (im Durchschnitt alle 30-40 min) musste Kühlwasser nachgeschüttet oder irgendwas repariert werden. Da fragt man sich: warum nimmt man den Bus nicht vorher mal in Augenschein? Bin also ziemlich müde am Dienstag Mittag heimgekommen; in unser Haus hatten sich nach der längeren unbewohneten Zeit wieder einige Kakerlaken eingenistet, die Ratte hat Gewürzdosen umgeschmissen, aber die Ameisen sind Gott sei Dank draußen geblieben. Hört sich jetzt vielleicht alles ecklig?! Man lernt hier immer gut sauber zu machen, Geschirr immer abzuspülen..und man gewöhnt sich an allerlei – bloß an meine Freundin die Ratte nicht; die verursachte bei mir schon Kreischattacken- sehr zur Freude von Moritz.
Liebe Grüße
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