Freitag, 29. Februar 2008

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sind online in meiner galeria pública bei picasa

Pazifikluft schnuppern

Gute 2 Wochen war ich nun am Pazifik, auf “Westurlaub”, wie Moritz und ich das so schön formuliert haben, denn dort gibt es einige wunderbare Sachen, die man an der Costa manchmal vermisst, wie Pizza, gelber (billiger) Käse, McDonald, nur spanischsprechende Leute, hektisches Stadtleben.. Die Zeit bis zum Seminar haben wir u.a. genutzt um den Vulkan von Masaya zu besteigen, einen Toaster zu kaufen!! (DER Kauf des Jahres!!) und den Canyon von Somoto zu durchschwimmen...und einfach mal abzuschalten.

Das NicaNetz-Seminar begann dann am Samstag, in einem dafür gemieteten Haus 25 min nördlich von Managua -El Crucero, für den, der es auf der Karte nachschauen will- und endete am Dienstag mit einem Besuch in der deutschen Botschaft in Managua, wo wir mit Kartoffelsalat und Leberkääs verköstigt wurden und mit dem Stellvertreter des deutschen Botschafters Informationsaustausch über die Aufgaben etc der Botschaft, Entwicklungspolitik, betrieben. Kleine Deutschlandflaggen bekamen wir sogar auch noch geschenkt – für die EM? Die gemeinsame Zeit auf dem Seminar, das von zwei derzeitigen Freiwilligen hier organisiert wurde, verbrachten wir überwiegend mit Erfahrungsaustausch zu Arbeit (oder Nicht-Arbeit), Einsatzort und Leben; hatten Referenten vom DED (Deutschen EntwicklungsDienst) und von einer Frauenorganisation da; und genossen das Bier Nicaraguas –Flor de Caña (Rum)-. Das Seminar war eine super Sache, mal wieder unter den “Seinigen” zu sein und man hat festgestellt, dass man mit vielen Problemen nicht alleine dasteht, was z.B. die schleppend oder gar nicht laufende Arbeit angeht oder das Unverständnis über manche Lebensgewohnheiten; dazu gehört u.a. das die Prioritäten was materielle Dinge betrifft im Vergleich zu Deutschland total verschoben sind. Hier hat z.B. Fernseher und Handy vorrang vor einem soliden Haus mit vier Wänden, für mich schwer begreiflich.

Nach dem Treffen war ich noch kurz in San Juan del Sur, am Montag bin ich alleine zurück nach Puerto -Moritz erwartet einen Freund aus Deutschland in Managua- diesmal dauerte die Fahrt 22 Stunden. Der Bus war ohne Witz der aller älteste ganz Nicaraguas, andauernd (im Durchschnitt alle 30-40 min) musste Kühlwasser nachgeschüttet oder irgendwas repariert werden. Da fragt man sich: warum nimmt man den Bus nicht vorher mal in Augenschein? Bin also ziemlich müde am Dienstag Mittag heimgekommen; in unser Haus hatten sich nach der längeren unbewohneten Zeit wieder einige Kakerlaken eingenistet, die Ratte hat Gewürzdosen umgeschmissen, aber die Ameisen sind Gott sei Dank draußen geblieben. Hört sich jetzt vielleicht alles ecklig?! Man lernt hier immer gut sauber zu machen, Geschirr immer abzuspülen..und man gewöhnt sich an allerlei – bloß an meine Freundin die Ratte nicht; die verursachte bei mir schon Kreischattacken- sehr zur Freude von Moritz.

Bald mehr, Rückblick Honduras-Konferenz

Liebe Grüße

Mittwoch, 13. Februar 2008

ja ich leb noch

..und es tut mir leid, dass ich euch und meinen blog so vernachlässigt habe. Es ist einfach mal wieder sooo viel passiert und ich hab gemerkt, dass ich die ersten 3 Monate echt zum einleben gebraucht habe. Jetzt habe ich so richtig das Gefühl, vollständig "da" zu sein, sehr gut integriert, und verstanden zu haben, wie hier alles läuft.

Nachdem ich meinen Unterstützerbrief verfasst habe, ist einiges passiert, wovon ich nun nacheinander berichten werde. Ich war auf einer AJECIM (Jugendorganisation der Iglesia Morava) Konferenz in Honduras, hatte Besuch von meinen Eltern, mit denen ich eine Woche am PAzifik verbracht habe und die Feiertage zuhause in Puerto, im Januar fand eine internationale Konferenz statt, an der wir mehr oder weniger teilgenommen haben, und eine weitere Konferenz gab es im Januar, die große Jahresdistriktkonferenz von AJECIM in einer ziemlich paradiesischen Comunidad.. anschließend hatten wir einige Treffen bezüglich unseres Freiwilligendienstes und deren Verbesserung, Änderungen, Problemen.

Im Moment bin ich nun in Managua, da am Wochenende ein Seminar des Nicanetzwerkes stattfindet, an dem sich alle deutsch-nicaraguanischen Freiwilligen treffen. Das erste Mal bin ich auf Landweg angereist, was auf jeden Fall ein Erlebnis wert ist. Am Freitag gings um 10 Uhr morgens in Puerto los, mit einem alten gelben Amischulbus, die hier überall fahren. 18 Stunden sollte die Fahrt dauern, aufgrund der schlechten Straße, die Distanz ist eigentlich nicht so groß, es sind genau 537 km. Doch schon am Nachmittag kamen wir das erste Mal zum stehen: in Rosita war die Straße blockiert. Die Leute forderten die Entschuldigung von einem Radioreporter, der sie beschimpft hatte, andere mehr Beachtung der Regierung nach dem Hurrikan, andere wiederrum waren nur wegen der Randale da..ich hatte das Gefühl, es wusste eigentlich keiner so richtig, was er wollte. Nach 4 Stunden warten, es war nun schon dunkel, hatte angefangen zu regnen, ließen die Einwohner die etlich wartenden Fahrzeuge durch, warum nun? Keine Ahnung, war nicht auszumachen. Egal, hauptsache es ging weiter, der Weg war noch weit und alle hatten Hunger. 2 Stunden später hielten wir in Siuna an einem comedor (kleines Restaurant), danach gings zur Polizeikontrolle, die uns 2 weitere Stunden des Wartens einbrachte, denn 2 Passagiere hatten tonnenweise Languste in Reisetaschen dabei, für deren Ausfuhr man eigentlich Papiere benötigt. Die Langusten wurden sichergestellt, die Übeltäter flüchteten in einen anderen Bus, vor den Augen der Polizei. (Jaja die Polizei hier ist nochmal ein Thema für sich).
Den Rest der Fahrt gab es derartige Probleme nicht mehr..es ging von Schlagloch zu Schlagloch bis endlich der geteerte Teil der Straße begann, um 10 Uhr morgens waren wir endlich in Managua, ziemlich müde nach 24 Stunden Fahrt.

Bald mehr