Montag, 10. März 2008

AJECIM-Konferenz in Honduras

Mitte Dezember fand eine AJECIM-Konferenz in Puerto Lempira, an der Atlantikküste Honduras gelegen, statt; auch dort lebt das Miskitu-Volk mit ihr Art Häuser zu bauen, ihrer Sprache, ihrer Volkskirche, der Iglesia Morava. So war der Ort nicht groß verschieden von Puerto, wie man auch auf den Fotos sehen kann, ein bisschen kleiner und sauberer. Als wir dort ankamen, hatten wir mal wieder eine ziemlich anstrengende 12-stündige Fahrt hinter uns; von Puerto nach Waspám war ok, dann mit dem Panga über den Río Coco, anschließend folgte eine einzige Loch und Modderstraße – mit 14 Personen auf einem “camioneta” (Jeep mit Ladefläche); jaa..so reist man in Nicaragua; Autos und Sprit sind teuer.
Zu der Konferenz wurden “wir Nicas” eingeladen, um die erst seit kurzem in Honduras existierende Jugendorganisation mit Tipps und Ratschlägen zu unterstützen; mir kam das jedoch so vor, als erwarteten sie ein Wunderrezept für den Aufbau von AJECIM. Auch Moritz und ich mussten über unsere Mitarbeit als Freiwillige berichten, was recht schwierig war, hatten wir bis dahin doch noch nicht so viel gemacht und die Strukturen auch noch nicht so richtig durchblickt. Das Spiel, das wir mit den Leuten gemacht haben (das Verknotungsspiel-kennt ihr bestimmt-alle stehen im Kreis, schließen die Augen, gehen in die Mitte und fassen zwei beliebige Hände. Es bilden sich knoten, die gelöst werden müssen.), kam aber ganz gut an; haben dazu noch eine schöne Parallele gezogen, wie man soziale Probleme lösen sollte; nämlich so wie den Knoten: gemeinsam. Die restliche Zeit bei der Konferenz haben wir fast ausschließlich in der Kirche verbracht, was für uns sehr langweilig war, denn alles auf miskitu. Morgens und Nachmittags wurde über AJECIM geredet: Aufbau, Organisation, der Vorstand wurde gewählt, etc, dinámicas gemacht (Gruppenspiele),... Jeden Abend fand ein Gottesdienst statt. Trotzdessen hatten wir viel Spaß mit unserer Nica-Truppe und am Sonntag hatten wir sogar das Glück, gleich vier Hochzeiten miterleben zu dürfen, die dort in der Kirche gefeiert wurden. Das interessante: alle Hochzeitspaare waren schon in höherem Alter. Insgesamt ist das Hochzeit feiern eine ziemliche Zeremonie, mit etlichen Brautjungfern und Kavalieren, alle in weiß; nach der Trauung gab es Essen und Trinken auf dem Gelände der Kirche (was übrigens nie fehlen darf), mehr Stress, als freudiges Feiern für das Brautpaar.
Übernachtet habe ich übrigens mit drei anderen Mädels aus Puerto bei einer Familie, deren Tochter mir sogar ihr Bett abgetreten hat und als ich nichts feierliches für die Hochzeit zum anziehen hatte, ein Rock mit passendem Oberteil ausgeliehen und dann hinterher geschenkt hat. Wir wurden als “Ehrengäste” aus Nicaragua super zuvorkommend behandelt (was mir manchmal schon unangenehm war); es ist diese Gastfreundlichkeit, die mich immer wieder staunen lässt (– sowas kann man natürlich nie verallgemeinern, es gibt immer solche und solche Leute, aber ich kenne einige die, obwohl sie selbst nicht viel haben, immer teilen und abgeben -).

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