Sonntag, 23. September 2007

Die letzten Wochen(enden)

Jetzt bin ich schon einen Monat unterwegs, und ich wuerde sagen, dass ich mich schon sehr gut eingelebt habe. Richtiges Heimweh ist bei mir nicht aufgetreten (das heisst jetzt nicht, dass ich nicht an euch denke), aber dazu prasseln viel zu viele neue Eindruecke auf mich ein. Das Staedtchen Esteli ist mir schon richtig ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie es in Puerto werden wird.
Die letzten 2, 3 Wochen habe ich weiterhin unter der Woche Sprachkurs gehabt, nachmittags hatte ich auch immer was zu tun. Sei es einen Bericht ueber den Hurrikan schreiben oder die Planung fuers Wochenende in Angriff nehmen. Vor 3 Wochen war ich im Naturreservat Tisey, ganz in der Naehe von Esteli. Vom Berg hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Umgebung, d.h. Berge, Vulkane, Natur pur. Zudem haben wir dort eine Kaeserei und einen verrueckten Alten besucht, der schon seit 31 Jahren Bilder in den Stein haut. Am folgenden Tag sind wir dann zu dem bekannten Wasserfall dort gelaufen, wobei wir 2 nette Nicas kennengelernt haben, mit denen wir abends mal ausgegangen sind. War ziemlich lustig!
Am darauffolgenden Wochenende waren wir im anderen Naturresevat, Miraflor, wo wir bei einem deutsch-polnischen Paar uebernachtet haben. Die 2 Tage dort waren super schoen, mit Wanderungen in den Bergen, netten Unterhaltungen, wobei wir ziemlich viel ueber die Kultur und die Geschichte Nicaraguas sowie den Kaffeeanbau gelernt haben.
Letzte Woche sind wir dann mal in Esteli geblieben. Wir haben nur einen kurzen Abstecher nach Condega, einem kleinen Ort weiter noerdlich, gemacht, da sich Moritz dort eine Gitarre kaufen wollte. Diese werden dort noch per Handarbeit hergestellt und sollen die besten ganz Nicaraguas sein. Leider dauert die Anfertigung 8-10 Tage, sodass Moritz keine Zeit mehr gehabt haette, sie abzuholen. Besichtigt haben wir dort dann noch ein abgestuerztes Flugzeug der Contras aus den 80er Jahren. Die Abende habe wir dazu genutzt, das Nachtleben zu erkunden, wobei wir 2 richtig nette Amis und 2 Kanadierinnen kennen gelernt haben. Und was das Ausgehen betrifft: die nicaraguanische Musik (v.a.Reggaeton) muss ich mir noch in Fleisch und Blut uebergehen lassen, was anderes hoert man hier naemlich nicht (v .a. nicht an der Costa) und Salsa und Merengue,.. tanzen zu lernen waer auch nicht schlecht.

Im Moment sitzte ich nun im Hostel Oasis in Granada (8:30, bin grad aufgestanden) wo Moritz und ich kurzentschlossen am Freitag nach der Schule hingefahren sind. Granada ist eine sehr schoene Stadt mit vielen Haeusern aus der Kolonialzeit, dafuer aber auch sehr touristisch. So viele cheles auf einem Haufen habe ich die letzten Wochen zusammen nicht gesehen. Ansonsten ist es hier richtig heiss im Gegensatz zu Esteli. Da ist es sehr angenehm, Haengematten und Pool im Hostel zu haben, ein richtiger Luxus, den wir gar nicht mehr gewoehnt sind.
Gestern haben wir noch ein paar andere deutsche Freiwillige getroffen, die wir schon vom Nicanetz-Seminar in Deutschland kannten. War nett, haben uns ausgetauscht und ganz viele Handynummern (von anderen Freiwilligen) ausgetauscht. Gleich fahren wir mit dem Bus nach Masaya und hoffen, dort auf dem Markt eine Gitarre zu finden.

Naechste Woche Donnerstag werden wir dann den Sprachkurs in Esteli beenden, nach Managua fahren und von dort weiter an die Atlantikkueste, wo wir dann mit unserer Arbeit beginnen werden. A propos Arbeit: ich habe hier schon Trompetenunterricht gegeben. Alles was man hier erzaehlt, wird sofort weitergegeben, so auch dass ich Trompete spielen kann. Ein Bekannter von meinem Gastbruder kam dann mal vorbei, mit Trompete. Er konnte schon einigermassen spielen, nur die Griffe der Toene wusste er nicht; die habe ich im dann erklaert und noch Alle meine Entchen beigebracht ;-).

So, das wars mal, ich meld mich wieder
Eswanni
(mein neuer Name hier, nur Swanny koennen die Nicas nicht aussprechen, und Swantje erst recht nicht :-) )

Donnerstag, 20. September 2007

chiquita bonita...

Als chele oder chela fällt man hier auf, daran muss man sich gewöhnen. Kein Weg, v.a. wenn ich als Frau alleine unterwegs bin, ohne Zurufe wie bonita, guapa, chelita... oder Katzenlauten ähnliches hinterherge“pfeife“ tz tz tz.

die Panamericana

Die Straße schlechthin, hab ich immer gedacht; reicht sie doch von Alaska bis Feuerland. Und jetzt wohn ich nur eine Parallelstraße von ihr entfernt, kann einfach drüberspazieren, wie einige Pferde, und Kühe, die sich verirrt haben. Hinzu kommt jetzt in der Regenzeit
viel angeschwemmter Matsch.

die Tütennation

Egal was man kauft, hier bekommt man alles in Tüten, z.B. die super leckeren refrescos. Das sind selbstgemachte Fruchtsäfte aus frischgepressten Früchten mit Wasser, Zucker und Eiswürfeln. (ein passendes Bild dazu gibts im Webalbum)

Fotos

so, ich habs endlich geschafft, mal ein par Fotos hochzuladen. Ihr muesst einfach auf den Link rechts Picasa Webalbum.

Donnerstag, 6. September 2007

mir gehts gut!!

Ihr habt bestimmt mitbekommen, dass der hurricane Felix in Puerto Cabezas ziemlich schlimm gewuetet hat. Es wurde dort viel zerstoert, Haeuser abgedeckt und im Moment ist die Versorgung mit Trinkwasser ziemlich schlecht. Esteli hat es nicht getroffen, hier hat es nur ziemlich stark geregnet. Mir geht es also gut, einige haben ja gefragt.
Gestern habe ich mit Exdel, dem Freiwilligenbeauftragten der Iglesia Morava gesprochen, und er meinte, wir koennen kommen. Im Moment beginnen die Menschen dort, die Stadt und ihre Haeuser wieder aufzubauen. Nach dem Sprachkurs werden wir aber zunaechst einige Tage in Managua bleiben, um die dortige Gemeinde kennenzulernen. Bis dahin hat sich die Lage in Puerto dann hoffentlich etwas beruhigt.
Ansonsten werde ich dann sehen, wie es weitergeht. Eine helfende Hand wird auf jeden Fall immer gebraucht.

Liebe Gruesse
Swanny